Die Verkehrsbetriebe in den brasilianischen Städten befinden sich in ihrer größten Krise. Ineffiziente Verkehrsnetze führen jeden Tag zu überfüllten Bussen und Bahnen sowie stundenlangen Staus. Dies erfordert ein drastisches Umdenken in der Verkehrsplanung. Innovative digitale Lösungen, wie On-Demand-Mobilität, bieten hier Zugang zu Produkten und Dienstleistungen, die flexibel und nutzerorientiert sind und die Fortbewegung der Menschen neu organisieren.
Warum es an der Zeit ist, die Verkehrsplanung in brasilianischen Städten neu zu gestalten
In den meisten brasilianischen Städten erhalten die Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel keine Subventionen von den lokalen Regierungen. Sie sind daher auf die Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf angewiesen, um die Betriebskosten zu decken. Dementsprechend sind die Betreiber stark von den Fahrgastzahlen abhängig. Als Folge dieses Finanzierungsmodells befinden sich die Betreiber des öffentlichen Nahverkehrs in einer ihrer größten Finanzkrisen. In den vergangenen Jahren haben sie aufgrund von Ineffizienzen und gestiegenen Fahrkartenpreisen viele Fahrgäste verloren. Die Situation hat sich weiter verschärft, als B2C-Ridehailing-Dienste mit wettbewerbsfähigen Preisen in den Markt eintraten und eine individuelle, schnellere und bequemere Alternative boten. Auch COVID-19 hat einen direkten Einfluss auf die Einnahmen der Betreiber: Die Fahrgastzahlen sanken im Jahr 2020 um 40,8 %. Infolgedessen reduzierten die Betreiber 20,8 % des Serviceangebots und entließen mehr als 66000 Mitarbeiter im Land.
Es ist also an der Zeit nach alternativen Wegen zur Finanzierung des öffentlichen Verkehrs zu suchen und damit zu überdenken, wie das Mobilitätsangebot für die brasilianische Bevölkerung aussehen kann. Weltweit wird der öffentliche Verkehr subventioniert, um die Kosten für die Fahrgäste zu senken. Wie auch bei anderen sozialen Grundrechten im städtischen Umfeld sollte auch der öffentliche Verkehr durch alternative Mittel finanziert werden. Auf diese Weise würde die höhere Kostendeckung nicht nur die Inklusion fördern, sondern den Betreibern auch Raum geben, innovative Projekte auf die Straße zu bringen.
Darüber hinaus wird sich das grundsätzliche Mobilitätsangebot in den nächsten Jahren stark verändern und erweitern. Einen großen Einflussfaktor stellen hier digitale Innovationen im Verkehrswesen dar. Die Technologien sind bereits vorhanden und bereit, den Transport effizienter, sicherer und nachhaltiger zu machen. Der Markt fordert innovative Transportlösungen und ein radikales Umdenken im Transportwesen. Es ist an der Zeit, einen zuverlässigen, erschwinglichen und leicht zugänglichen öffentlichen Verkehr aufzubauen –
ein starkes Instrument, das hier zum Wandel der brasilianischen urbanen Mobilität beitragen kann ist On-Demand-Ridepooling. Schauen Sie sich hier an (Video vom loop), wie door2door die Mobilität in Europa revolutioniert und die Zukunft des öffentlichen Verkehrs nach Brasilien bringen kann.
Wie kann On-Demand-Ridepooling den Mobilitätswandel in brasilianischen Städten unterstützen?
Derzeit gibt es weltweit über 270 aktive Ridepooling-Projekte, von denen die meisten in den letzten drei Jahren in Europa und den Vereinigten Staaten gestartet wurden. In Brasilien sind On-Demand-Ridepooling-Dienste erstmals 2019 gestartet und diese Mobilitätslösung hat bereits in vielen Städten Interesse geweckt.
Der bedarfsgesteuerte Verkehr erhöht die Fahrgastzahlen durch die Verbesserung der Serviceabdeckung. Das Einsatzgebiet und die Anzahl der Haltestellen sind völlig flexibel und werden zusammen mit dem Dienstleister entsprechend den lokalen Bedürfnissen festgelegt. Durch die Erhöhung der Serviceabdeckung kann die Entfernung, die die Fahrgäste zu Fuß zurücklegen müssen, reduziert werden, was ihre Sicherheit und Mobilität erhöht, ohne dass eine Haltestelleninfrastruktur erforderlich ist.
Da der Dienst digital eingerichtet wird, können verschiedene Anwendungsfälle leicht umgesetzt werden. Neue Wohngebiete können mit dem Stadtzentrum oder lokalen Bahnhöfen verbunden werden, Shuttle-Services können Angestellte zu ihrem Arbeitsplatz bringen, und die Dienste können zu festen Orten wie Flughäfen genauso wie zu Veranstaltungen wie Fußballspielen oder Konzerten fahren. Die Technologie ermöglicht es, dieselbe Flotte für verschiedene Dienste zu nutzen, so dass die vorhandene Infrastruktur besser ausgenutzt werden kann. Weitere Details über das Potenzial der Kombination von Anwendungsfällen und deren Vorteile finden Sie in unserem Whitepaper.
On-Demand-Transport kann auch der lokalen Wirtschaft zugute kommen. Innerhalb des Betriebsgebiets ist es möglich, lokale Restaurants oder Geschäfte in das Netz der virtuellen Haltestellen einzubeziehen, so dass die Nutzer Fahrten von und zu diesen Orten buchen können. Auf diese Weise kann das On-Demand-Ridepooling-System tief in die lokale Wirtschaft integriert werden, was die Akzeptanz und Identifikation mit dem System erhöht.
Darüber hinaus bietet die Technologie einen Vorteil für verschiedenste Nutzer, auch für Menschen mit körperlichen Einschränkungen oder Sehbehinderungen. Alle digitalen Lösungen sind so angepasst, dass sie Barrierefreiheit bieten, die in Kombination mit einer zugänglichen Flotte einen inklusiven Service für alle bieten können. Die Fahrgast-App ermöglicht es beispielsweise Rollstuhlfahrern, eine Fahrt zu buchen, und der Fahrer wird im Voraus darüber informiert, dass möglicherweise Hilfe benötigt wird. Der Algorithmus weist automatisch ein Fahrzeug zu, das für Rollstuhlfahrer geeignet ist.
Abschließend lässt sich festhalten, dass der brasilianische Markt vor großen Herausforderungen im Verkehrswesen steht, die nur durch die Ergänzung von innovativen und digitalen Mobilitätslösungen gemeistert werden können. On-Demand-Ridepooling bietet hier unterschiedlichste Einsatzmöglichkeiten und Anwendungsfälle, die das Verkehrssystem langfristig entlasten, effizienter gestalten und dabei so komfortabel sind wie das eigene Auto. Wenn Sie weiterhin über die Entwicklungen um brasilianischen Markt informiert bleiben wollen, folgen Sie gerne unserer internationalen LinkedIn Seite oder auch unserer lokalen, portugisiesch sprachigen Seite.
